ADHS im Studium und Berufsleben: Zwischen Unsichtbarkeit, Überforderung und unterschätztem Potential

Herausforderungen und Chancen von ADHS im Studium und Berufleben


Einleitung:
ADHS bei Erwachsenen wird oft übersehen – besonders im Studium und Berufsleben. Wer nicht zappelt, gilt als „funktionierend“. Doch hinter der Fassade lauern Überforderung, Selbstzweifel und chronischer Stress. Dieser Beitrag beleuchtet, wie sich ADHS in Studium und Job zeigt, welche Stärken Betroffene mitbringen – und was sie (und ihr Umfeld) brauchen, um nicht unterzugehen.


ADHS im Studium – zwischen Chaos und Hochleistung

  • Klassische Herausforderungen:
    • Prokrastination trotz Wissen und Interesse
    • Probleme mit Zeitmanagement und Deadlines
    • Schwierigkeiten, sich zu fokussieren – besonders bei schriftlichen Arbeiten
    • Reizoffene Umgebungen (Bibliothek, Vorlesungssäle, WGs)
    • Blackouts bei Prüfungen trotz guter Vorbereitung
  • Emotionale Belastung:
    • Gefühl des „Andersseins“ und Versagens
    • Vergleich mit scheinbar mühelosen Kommilitonen
    • Impostor-Syndrom und permanente Selbstzweifel
    • depressive Episoden, Schlafstörungen, Erschöpfung
  • Typische Strategien – oft kontraproduktiv:
    • Alles auf den letzten Drücker erledigen („Dopamin-Druckbetankung“)
    • Dauerüberarbeitung – um den inneren Chaosmodus zu kompensieren
    • Schein-Anpassung – auf Kosten der psychischen Gesundheit
  • Was hilft wirklich?
    • Diagnostik und ggf. medikamentöse Behandlung
    • Psychoedukation, Coaching oder Therapie
    • realistische Planung mit Strukturhilfen und Zeitpuffern
    • Pausen als feste Termine einplanen
    • Nutzung von Nachteilsausgleichen (z. B. längere Prüfungszeiten)

ADHS im Berufsleben – funktionieren bis zum Kollaps

  • Tückische Symptome im Job:
    • Multitasking-Wahn, aber wenig Output
    • Vergessen von Meetings oder Aufgaben
    • schnelle Frustration bei langweiligen Tätigkeiten
    • emotionale Reaktionen auf Kritik
    • ständiges Gefühl: „Ich könnte so viel mehr, wenn …!“
  • Folgen:
    • Burnout trotz (oder wegen) hohem Engagement
    • häufiger Jobwechsel aus Unzufriedenheit oder Überforderung
    • innere Kündigung oder Boreout bei Unterforderung
  • Aber auch große Stärken:
    • kreative Lösungsansätze
    • Hyperfokus bei echtem Interesse
    • hohe Empathie und Begeisterungsfähigkeit
    • Flexibilität in Krisen
    • out-of-the-box-Denken – oft die Quelle echter Innovation
  • Was Arbeitgeber tun können (und sollten):
    • Fokus auf Ergebnisse, nicht Prozesse
    • flexible Arbeitszeiten oder Remote-Möglichkeiten
    • klare, schriftliche Aufgabenstellungen
    • Möglichkeit zur Nutzung individueller Arbeitsmethoden
    • wertschätzende Feedbackkultur

Fazit: ADHS ist kein Talent – aber auch keine Schwäche

Wer mit ADHS durchs Studium oder den Arbeitsalltag kommt, leistet oft mehr, als man ihm zutraut. Sichtbar wird meist nur das „Chaos“ – selten die Anstrengung dahinter. Was fehlt, ist nicht Disziplin, sondern Verständnis, Wissen und individuelle Unterstützung. ADHS kann zur Stärke werden – aber nur, wenn der Mensch dahinter gesehen wird.


Neugierig geworden?
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Ich unterstütze Erwachsene mit ADHS dabei, wieder Klarheit, Struktur und Selbstvertrauen in ihr Leben zu bringen – Schritt für Schritt, ganz ohne Heldenklischees. Du willst wissen wie? Dann melde dich gern bei mir für ein kostenloses Orientierungsgespräch.

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