Was Coaching bei ADHS leisten kann – und was nicht
Immer mehr Erwachsene erhalten die Diagnose ADHS – oft spät, manchmal überraschend, manchmal mit Erleichterung, manchmal mit Überforderung. Viele fragen sich dann: Brauche ich eine Therapie? Reicht ein Coaching? Oder beides?
Die kurze Antwort: Coaching ist kein Ersatz für eine Therapie – aber eine sehr wirksame Ergänzung. Und in manchen Fällen ist Coaching sogar der sinnvollere erste Schritt.
Coaching – was ist das eigentlich?
Coaching ist eine lösungsorientierte, zielgerichtete Begleitung. Im Unterschied zur Therapie geht es weniger um die Aufarbeitung der Vergangenheit oder das Heilen von psychischen Erkrankungen – sondern um Alltag, Struktur, Klarheit, Motivation, Selbstwirksamkeit.
Ein ADHS-Coaching kann helfen, wenn du z. B.:
- im Chaos versinkst, obwohl du eigentlich weißt, was zu tun wäre
- dich immer wieder selbst sabotierst
- ständig zu spät kommst oder Aufgaben vor dir herschiebst
- dich in Beziehungen unverstanden fühlst
- deine Stärken (noch) nicht richtig nutzen kannst
- dir schwer tust, Entscheidungen zu treffen oder dranzubleiben
Im Coaching geht es also nicht um Diagnostik oder Heilung, sondern um praktische Lösungen für konkrete Herausforderungen – individuell, empathisch und alltagsnah.
Und was ist dann Therapie?
Therapie ist immer dann wichtig, wenn es um psychische Erkrankungen oder schwerwiegende emotionale Belastungen geht: Depressionen, Angststörungen, Trauma, Persönlichkeitsstörungen, schwere Selbstwertprobleme oder Suchtverhalten.
Therapie ist tiefgehender und langfristiger – und absolut notwendig, wenn du merkst, dass du ernsthaft leidest, dich selbst gefährdest oder in deinem Alltag nicht mehr funktionierst.
Ein guter Coach erkennt, wann Coaching an seine Grenzen stößt – und empfiehlt eine therapeutische Begleitung. Genauso wie gute Therapeut*innen Coaching als wertvolle Ergänzung schätzen können.
Was Coaching bei ADHS leisten kann:
- Struktur schaffen: gemeinsam herausfinden, was für dich funktioniert – und wie du es dauerhaft umsetzen kannst
- Klarheit gewinnen: was willst du wirklich, und wie kannst du das erreichen?
- Stärken nutzen: ADHS bringt auch viele Potenziale mit sich – oft sind sie nur schwer zugänglich
- Strategien entwickeln: für Fokus, Organisation, Selbstregulation, Reizmanagement
- Alltag erleichtern: Tools, Tipps und neue Routinen – auf dich zugeschnitten
Dabei ist Coaching keine Schablone, sondern ein individueller Prozess. Als Coach begleite ich dich auf Augenhöhe – mit Wissen, Erfahrung und echter Neugier auf dich als Mensch.
Was Coaching nicht leisten kann – und auch nicht sollte:
- Keine Traumatherapie oder Behandlung psychischer Erkrankungen
- Keine Diagnosestellung oder medikamentöse Beratung (das macht z. B. ein Facharzt oder Psychiater)
- Keine tiefenpsychologische Aufarbeitung von Kindheit, Beziehungsmustern oder langjährigen Verletzungen
Wenn du dir nicht sicher bist, was für dich das Richtige ist, lass uns reden. In einem unverbindlichen Kennenlerngespräch finden wir gemeinsam heraus, ob Coaching für dich passend ist – oder ob ein anderer Weg besser zu dir passt.
Fazit:
ADHS-Coaching ist keine Therapie – aber eine kraftvolle Möglichkeit, dein Leben aktiver, klarer und selbstbestimmter zu gestalten.
Es ist praxisnah, individuell, lösungsorientiert – und manchmal genau das, was Menschen mit ADHS brauchen, um den ersten Schritt zu machen.

Ich bin Christopher Riehl – Gründer von MindFocus – ADHS, Vater, Lehrer mit Herz, Naturwissenschaftler mit Tiefgang und selbst von ADHS betroffen.
Meine Vision: Erwachsenen mit ADHS eine Stimme geben, ihnen helfen, Klarheit zu finden – und Wege zu gehen, die wirklich zu ihnen passen.
Wenn ich nicht gerade coache oder schreibe, fliege ich am liebsten – mit meinem Segelflieger durch die Wolken oder gedanklich durch neue Ideen. Oder ich verbringe Zeit mit meiner Patchworkfamilie.
